Einführung

Die meisten Menschen wohnen heute in Städten, mit steigender Tendenz. Das Leben in der Stadt bietet viele Vorteile, ist aber auch mit Bewegungsmangel, Vereinsamung und Stress assoziiert. Mit einem interdisziplinären Zugang, in dem die Methoden und das Wissen von Raum- und Gesundheitswissenschaften kombiniert werden, will das Gesamtprojekt Antworten geben, wie das gesundheitsförderliche Potenzial eines städtischen Wohnviertels verbessert werden kann.

AMbit besteht aus zwei Teilprojekten: Teilprojekt 1 wird von der Universität Konstanz (Sportwissenschaft) und Teilprojekt 2 vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsplanung (Geoinformatik) verantwortet.

Im Rahmen des Gesamtprojekts werden verschiedene, miteinander verzahnte, Studien durchgeführt. In einem ersten Schritt wurden gemeinsam 12 Stuttgarter Stadtquartiere anhand verschiedener Kriterien (z.B. Infrastruktur, Haushaltsdichte, Fußgängerfreundlichkeit) ausgewählt. In diesen Stadtquartieren werden die Studien beider Teilprojekte durchgeführt.

Einführung (1)

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Die Studie wird in folgenden Wohngebieten von Stuttgart durchgeführt:

  • Birkach
  • Feuerbach Ost
  • Feuerbach West (westlich U-Bahn-Haltestelle Föhrich und nördlich oder südlich der Föhrichstraße)
  • Degerloch/Haigst
  • Kaltental
  • Kräherwald
  • Möhringen
  • Mönchhalde
  • Ostheim
  • Plieningen
  • Birkenwaldstraße
  • Vaihingen

Das Teilprojekt 1 untersucht den Zusammenhang von aktivem Mobilitätsverhalten (v.a. Wege, die zu Fuß zurückgelegt werden), sozialen Kontakten (Kontakte zu Nachbarn und Freunden, soziale Aktivitäten wie Restaurantbesuche oder das Engagement in Vereinen) und Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner dieser Stadtquartiere. Teilprojekt 2 (ILS) analysiert die spezifischen Merkmale dieser Stadtquartiere, also z.B. Fußgängerfreundlichkeit, Erreichbarkeit von bestimmten Einrichtungen, Grünflächen usw. und untersucht, wie wichtig diese Dinge für verschiedene Bevölkerungsgruppen sind. Zusammengenommen geht es also darum, inwiefern bauliche Rahmenbedingungen von städtischen Wohnquartieren das Wohlbefinden und das Verhalten der Bewohnerinnen und Bewohner beeinflussen. Desweiteren interessiert uns die Frage, wie man Wohnquartiere gestalten könnte, so dass bauliche Rahmenbedingungen das Bewegungsverhalten, die Möglichkeit zu sozialen Kontakten und das Wohlbefinden fördern und positiv beeinflussen.


Teilprojekt der Universität Konstanz

Wir – der Lehrstuhl Sozial- und Gesundheitswissenschaften im Fach Sportwissenschaft – beschäftigen uns mit der Frage, welche persönlichen und umweltbezogenen Bedingungen beeinflussen, ob eine Person körperlich aktiv ist oder nicht, d.h. ob eine Person beispielsweise Sport treibt, sich im Alltag viel bewegt oder eher einen sitzenden Lebensstil bevorzugt. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Forschung ist es, die Wirkungen von körperlicher (In-)aktivität auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit zu untersuchen.

Im Rahmen des AMbit Projekts untersuchen wir, inwiefern sich das Mobilitätsverhalten – besonders interessiert uns natürlich „körperlich aktive Mobilität“, d.h. das Zurücklegen von Alltagswegen zu Fuß, mit dem Rad o.ä. – und die soziale Teilhabe auf die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken.

Mit unseren beiden Studien wollen wir folgende Fragen beantworten:

Wie viele und welche Wege werden in den ausgewählten Stadtquartieren zu Fuß zurückgelegt? Wie fühlen sich die Bewohnerinnen und Bewohner beim Zurücklegen dieser Fußwege und wovon ist es abhängig ob sie sich dabei wohl fühlen oder nicht? Gibt es einen Zusammenhang zwischen aktiver Mobilität und sozialer Teilhabe, sind die sozialen Kontakte im Alltag also häufiger oder intensiver wenn die Menschen viel zu Fuß anstatt mit dem Auto unterwegs sind? Ist es so, dass sich die Menschen besser fühlen, wenn sie viele Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen als wenn sie auf das Auto angewiesen sind? Und führen viele und gute soziale Kontakte im Wohnumfeld dazu, dass die Menschen sich besser und gesünder fühlen?

Durch zwei aufeinander aufbauende Studien wollen wir Antworten auf diese Fragen finden:

  1. Online-Befragung zu Wohlbefinden, sozialen Interaktionen und körperlichen Aktivitäten
  2. Erhebung von Fußwegen im Stadtquartier und sozialen Interaktionen im Alltag

Studie 1: Onlinebefragung

Mit Hilfe eines Onlinefragebogens erfassen wir die von Ihnen wahrgenommenen Angebote und Strukturen in ihrem Wohnquartier sowie Ihre sozialen Aktivitäten und Ihre mentale Gesundheit (z.B. Befinden, Lebensqualität). Zudem sind wir an Ihrer Meinung und an Ihren Vorlieben in Bezug auf Ihr Mobilitätsverhalten interessiert und wollen so mehr über das Zusammenspiel von persönlichen Faktoren und Umgebungsbedingungen erfahren.

Die Beantwortung des Onlinefragebogens nimmt etwas Zeit in Anspruch, etwa 20 – 30 Minuten. Wir freuen uns sehr, wenn Sie mitmachen und bei der Beantwortung unserer Forschungsfragen mitwirken. Es geht uns um Ihre persönliche Meinung, es gibt daher keine richtigen oder falschen Antworten. Die Teilnahme am Onlinefragebogen verpflichtet Sie nicht, auch an der zweiten Studie teilzunehmen. Haben Sie jedoch Interesse daran, benötigen wir zunächst Ihre Antworten im Onlinefragebogen.

Hinweis: Die Studie ist beendet. Eine Teilnahme ist nicht mehr möglich.

Studie 2: Alltagsstudie

Erfassen von Fußwegen und sozialen Interaktionen im Alltag

In dieser Studie nutzen wir eine ganz neue Methode, um direkt in Ihrem Lebensalltag Ihr momentanes Befinden, Ihre sozialen Interaktionen und Ihr Bewegungsverhalten, insbesondere Ihre Fußwege, zu erfassen. Wir statten Sie dafür mit einem Bewegungssensor und einem Smartphone aus. Beide Geräte sind miteinander verbunden und Sie erhalten mehrmals am Tag kleine Abfragen auf dem Smartphone, die Sie ganz unkompliziert direkt auf dem Display beantworten können. Die Studie dauert 10 Tage. Die Daten, die wir von den Teilnehmenden in den Wohnquartieren erfassen, werden über mehrere Wohnquartiere zusammengefasst, so dass wir Informationen über das Zusammenspiel von Befinden, sozialen Interaktionen und Alltagsbewegungen in strukturell ähnlichen Wohnquartieren erhalten.

Hinweis: Die Studie ist beendet. Eine Teilnahme ist nicht mehr möglich.


Das AMbit-Team der Universität Konstanz

Das Teilprojekt wird durchgeführt vom Lehrstuhl Sozial- und Gesundheitswissenschaften, Sportwissenschaft

https://www.sportwissenschaft.uni-konstanz.de/kanning/

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Prof. Dr. Martina Kanning
Professorin der Universität Konstanz


Dr. Christina Niermann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin


Lukas Bollenbach
Wissenschaftlicher Mitarbeiter


Nina Schulte
Studentische Hilfskraft


Constantin Rausch
Studentische Hilfskraft



Teilprojekt des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungs­forschung (ILS)

Wir vom ILS beschäftigen uns mit der Erforschung des gesellschaftlichen Wandels, insbesondere mit den Themen Urbanisierung und Entwicklung von Ballungsgebieten auf regionaler, bundesweiter sowie internationaler Ebene. Im Rahmen des AMbit Projekts analysieren wir die Stadtgebiete Stuttgarts in Bezug auf vorhandene Infrastruktur und Fußgängerfreundlichkeit.

Zur Bewertung der Fußgängerfreundlichkeit Stuttgarts haben wir die Stadt in mehrere Wohnquartiere unterteilt. Wir haben untersucht, wo Geschäfte und Einrichtungen des täglichen Bedarfs wie Supermärkte, Schulen oder Restaurants von zuhause aus fußläufig zu erreichen sind. Dabei haben wir erhebliche Unterschiede innerhalb des Stadtgebiets festgestellt: Während das Zentrum und mehrere Subzentren eine hohe Fußgängerfreundlichkeit aufweisen, gibt es einige andere Wohnquartiere, die weniger fußgängerfreundlich gestaltet sind.

Auf Grundlage dieser Analyse haben wir gemeinsam mit Teilprojekt 1 12 Wohnquartiere ausgewählt, welche wir in weiteren Studien näher analysieren möchten. Hierfür nutzen wir die Daten, die in den oben genannten Studien von Teilprojekt 1 erfasst werden. Unser Teilprojekt ist also ebenfalls auf Ihre Unterstützung angewiesen. Sie können uns mithilfe der Onlinebefragung und Alltagsstudie helfen, Ihr Wohnquartier noch besser zu verstehen.

Uns interessiert, inwiefern je nach Lebensphase und -stil die Anforderungen und Erwartungen an das Wohnquartier unterschiedlich ausfallen. Während Eltern mit schulpflichtigen Kindern eine nahegelegene Schule Vorteile bieten könnte, rücken für andere Personen Restaurants und andere Einrichtungen in den Vordergrund des alltäglichen Lebens. Uns interessiert, welche baulichen Merkmale ein Wohnquartier für welche Personengruppe besonders fußgängerfreundlich machen.

Neben den Zielorten wie Restaurants, Einkaufsläden oder Sportstätten ist auch der Weg dorthin von besonderer Bedeutung: Gibt es Gehwege? Wie sicher fühlen sich die Bewohnerinnen und Bewohner auf den Wegen durch ihr Wohnquartier? Sind die Wege ansprechend gestaltet? Solche Dinge beeinflussen die Entscheidung, alltägliche Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem ÖPNV oder dem Auto zurückzulegen.

Wir wollen im Rahmen des Projekts herausfinden, welche Faktoren ein fußgängerfreundliches Wohnquartier auszeichnen. Aus den so gewonnenen Erkenntnissen können wir ableiten, wie Wohnquartiere in Zukunft „lebenswerter“ gestaltet werden und zu Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner beitragen können.

Das AMbit-Team des ILS

Das Teilprojekt wird durchgeführt vom Arbeitsbereich Geoinformation und Monitoring

https://www.ils-forschung.de/forschung/geoinformation-und-monitoring/

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Prof. Dr. Stefan Fina
Projektleitung


Julian Schmitz
Wissenschaftlicher Mitarbeiter


Pamela Sanwald
Wissenschaftliche Mitarbeiterin